Cusa als SaaS: Das Rundum-Sorglos-Paket für Unfallkassen
Mit dem neuen Angebot, die Branchensoftware Cusa als Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) anzubieten, begibt sich SIGUV-Premiumpartner HDP auf neue Wege. Welche Vorteile damit für die Unfallkassen verbunden sind, erklären HDP-Geschäftsführer Marcus May und Axel Blumentritt, der Leiter des Projekts, im Interview.
1. Was bedeutet Software-as-a-Service im Kern?
Marcus May: Wir haben uns seit jeher mehr als einen Hersteller von Software gesehen, weil wir eng mit unseren Kunden zusammenarbeiten

und umfangreichen Service bieten. Jetzt gehen wir den konsequenten Weg weiter und sind Dienstleister im Sinne eines All-in-One-Anbieters: Wir bieten mit Software-as-a-Service alles von Entwicklung über Betrieb, Hosting, Wartung, Plattform und Backup-Lösung. Um sich das Prinzip zu verbildlichen, sage ich immer: Es ist „Cusa aus der Steckdose“, ganz einfach. Der Kunde bezieht nicht mehr die Software und kauft keine Lizenzen mehr, sondern er erhält ein Servicemodell.
Axel Blumentritt: Bei der On-Premise-Lösung liegt die ganze Installation und Konfiguration hauptsächlich bei der Unfallkasse. Der größte Unterschied ist, dass im SaaS-Modell das komplette Setup in unser zentrales Rechenzentrum überführt wird. Damit fällt auch ein Großteil der täglichen Arbeiten, die in den IT-Abteilungen anfallen, in unsere Zuständigkeit.
2. Welchen Mehrwert hat SaaS für die Unfallkassen?
Blumentritt: SaaS hat für Unfallkassen einen ganz zentralen Nutzen: die Verfügbarkeit. Das System steht grundsätzlich 24/7 zur Verfügung. Es gibt vereinbarte Service Level Agreements (SLAs), die auch regeln, zu welchen Zeiten gewartet werden kann und unsere Experten für Support zur Verfügung stehen. Dadurch reduziert sich der administrative Aufwand auf Kundenseite enorm und die Unfallkasse kann sich voll und ganz auf ihre Kernkompetenz konzentrieren: Die Fallsachbearbeitung und die Prävention.
May: Für mich spielt am Ende des Tages der Anwender und die Anwenderin eine Schlüsselrolle, weil wir sie mit einer vernünftigen Verfügbarkeit und mit einer hoch performanten Lösung versorgen wollen. Entlastet werden vor allem die IT-Abteilungen in den Häusern, aber auch das Management unserer Kunden muss sich weniger um den demografischen Wandel und den damit verbundenen Fachkräftemangel in der IT sorgen.
3. Worin liegt die Herausforderung bei der Administrierung von Cusa?
May: Als Branchenlösung ist Cusa darauf spezialisiert, Komplexität abzubilden – allein schon wegen der Menge und der Beschaffenheit der Daten, die seit den 80ern digitalisiert wurden und verschiedene Evolutionsstufen durchlaufen haben. Auch die Gesetzgebung erfordert das Vorhalten umfassender Datensätze. Hinzu kommt eine Systemumgebung, die auf die Daten aus Cusa angewiesen ist, zum Beispiel Business-Intelligence-Lösungen oder Webportale. Da braucht es Schnittstellen. Wir wollen die Cusa-Welt für unsere Kunden ein Stück weit vereinfachen. Wer hätte den besseren Überblick über die Solutions als der Hersteller? Da setzen wir an, um unsere Kunden mit dem zu versorgen, was sie benötigen. Nämlich mit schneller Hilfe oder auch mit Unterstützung bei Upgrades und Updates. Im Laufe des Jahres 2025 werden KI-basierte Funktionalitäten integriert sein, damit sind wir am Puls der Zeit.
4. Was sind die größten Unterschiede zur On-Premise-Lösung?

May: Das gesamte Betriebskonzept ändert sich. Von einer Client-Server-Lösung gehen wir nun den konsequenten Schritt hin zu einer komplett webbasierten Anwendung. Es kommen Container zum Einsatz, die je nach Last skalieren können und unsere Kunden haben via Browser Zugriff auf alle Applikationsbestandteile.
Die Software ist dann skalierbar, und zwar automatisch in die Breite und die Tiefe, damit der Service für die Nutzenden immer die gleichen Antwortzeiten liefert. Wir wollen viel mehr als jetzt automatisiert ablaufen lassen und Technologien effizient zu nutzen. Ein containerisierter, standardisierter Aufbau ist die Basis dafür, auch in Zukunft bereit für weitere Innovationen zu sein. Auf diesem Weg sind wir, aber da gibt es noch offene Themen, die wir sukzessive implementieren.
Blumentritt: Der SaaS-Betrieb findet in unserem Rechenzentrum statt, das mit mehrstufiger Sicherheits- und Klimatechnik exzellent ausgestattet und nach den höchsten Richtlinien vom TÜV nach TSI.STANSDARD V4.5 Level 3 (erweitert) zertifiziert ist. Dadurch, dass wir auch der Betreiber des Rechenzentrums sind und die Kapazitäten haben, können wir diesen Dienst günstig anbieten.
Herr May, Sie haben Standardisierung erwähnt. Gibt es zukünftig dann weniger Individualisierung?
May: Technisch gesehen ist das nötig, um zeitgemäß zu agieren und mehr zu automatisieren. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass Cusa am Ende in diesem Modell für jede Unfallkasse gleich aussieht und vorgibt, wie Nutzende damit arbeiten. Möglichkeiten zur Individualisierung bestehen weiterhin in gewissem Maß.
Zum einen sind es die Zusatzprodukte, die den Spielraum bieten, also zum Beispiel das DS und DMS. Für die Unfallkasse Hessen zum Beispiel haben wir SER als DMS angebunden. Auch bei den Finanzbuchhaltungssystemen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum anderen sind die Konfigurationsdateien, immerhin gut 60.000 Werte, immer kundenspezifisch und das werden sie bleiben. Kein Kunde muss die Satzung oder die Prozesse ändern, nur weil die Software ein bestimmtes Handling erfordert. Deshalb ist der Projektierungsaufwand allein in diesen Migrationsprojekten auch so groß, weil diese Werte erarbeitet und getestet werden müssen. Das ist ein Zeitfaktor, aber auch unser wichtigstes Gut, das Cusa von anderen Branchenlösungen unterscheidet.
5. Welche technischen Voraussetzungen sind nötig und wie hoch sind die Kosten?
Blumentritt: Die UKH hatte bereits eine CNUV-Anbindung, und natürlich PCs und eine Internetanbindung – das ist alles, was man braucht.
Der Grundsatz für die Preisgestaltung war, dass der Preis für Cusa aufs Jahr gesehen auf dem gleichen Niveau bleibt wie bisher. Statt monatlich sehr unterschiedlicher Beträge gibt es SaaS als Abomodell. Damit ist jeden Monat der gleiche Betrag fällig, was das Ganze für unsere Kunden sehr gut kalkulierbar macht. Berechnungsgrundlage ist der Mitarbeiterschlüssel, daraus ergibt sich ein Preis pro Vollzeitäquivalent. Hinzu kommt in Abhängigkeit der Größe des Trägers eine Pauschale für die Infrastruktur.
6. Was ändert sich mit SaaS für die Mitarbeitenden der Unfallkassen?
May: Im positiven Sinne: Gar nichts.
Blumentritt: Genau, das Go-Live von SaaS bei der UKH rückt näher und im besten Fall wird es so sein, dass die Mitarbeitenden am 1. April an ihren Arbeitsplatz kommen und keinen Unterschied merken. Das liegt auch daran, dass dort schon die browserbasierte C5-Version im Einsatz ist, und diese werden wir im Rahmen von SaaS weiterbetreiben. Langfristig werden die Mitarbeitenden den verlässlichen Service spüren, weil es vereinbarte Reaktionszeiten für Anfragen gibt und zentrale Ansprechpartner mit speziellen Kompetenzen bei uns im Haus.
Gastbeitrag von Marion Mann, Communications & Social Media, HDP GmbH
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