„Da ist eine Menge Musik drin“, sagt Thomas Kiwitt nicht ohne Stolz. Mit Musik meint er die Leistungsfähigkeit von SIGUV DMS. 14 Millionen elektronische Akten mit 250 Millionen Einzeldokumenten verwaltet das Dokumenten Management-System derzeit. Das entspricht einem Bestand von 370 Millionen Blatt Papier. „Wir haben mal ausgerechnet: Würde man die alle ausdrucken, könnte man damit 3.219 Fußballfelder bedecken.“
4.000 Anwender bei der BGHW, der BG Verkehr und der BG ETEM nutzen SIGUV DMS zur elektronischen Vorgangsbearbeitung. Das System ist dynamisch und wächst ständig. Täglich kommen 4.700 Akten mit rund 92.000 Dokumenten dazu.
Projektleiter über Nacht
„Da steckt eine Menge Entwicklungsarbeit drin, bis wir soweit waren wie heute“, stellt Thomas Kiwitt fest. Vor rund 20 Jahren ging es los. Basis war das System „Favorit“ des Bundesverwaltungsamtes. Kiwitt arbeitet damals bei T-Systems, bekam abends einen Anruf und „morgens war ich dabei“. Die Aufgabe: „Favorit“ an die Anforderungen der damaligen Berufsgenossenschaft des Einzelhandels anzupassen. Ein Projekt über mehrere Jahre und Ausgangspunkt für „eine sehr enge und vertrauensvolle Zusamenarbeit“, wie sich Kiwitt erinnert.
Der Aufwand war hoch: Beschäftigte der BG wurden für die Mitarbeit am Projekt freigestellt. Für das Vorhaben wurde ein DMS-Ausschuss gegründet, an dem neben der Geschäftsführung auch Vertreter des Vorstands beteiligt waren. Doch es hat sich offenbar gelohnt. „Damals haben wir das Fundament dafür gelegt, mit der elektronischen Akte weiterzugehen“, sagt Kiwitt.
Andere Unfallversicherungsträger begannen sich für das System zu interessieren. Schließlich brachte auch die gesetzlich angeschobene Konsolidierung der UV-Landschaft das SIGUV-Modell auf den Weg. 2010 stieg die BG Verkehr bei SIGUV DMS ein, 2011 folgte die BG ETEM.
Spaß am Tüfteln
Thomas Kiwit ist Diplom-Informatiker mit Leib und Seele. Von T-Systems kam er über die BGHW zur EITCO GmbH. Als einer von drei Bereichsleitern führt er dort ein Team von 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Verträge, Angebote und die Koordination der Projekte bestimmen inzwischen seinen Arbeitalltag. Trotzdem hat er immer noch Spaß daran, Programme weiterzuentwickeln „und ich mache auch oft im Projektgeschäft noch mit“.
Kiwitt lobt die „gute, vertrauensvolle und langjährige Zusammenarbeit“ der verschiedenen Unfallversicherungsträger in der SIGUV-Gemeinschaft. Trägerübergreifend erstellte Formulare sind ein Beispiel dafür, wie die Zusamenarbeit in den Fachboards Vorteile für alle habe.
Daher wünscht sich Kiwitt, dass sich die SIGUV-Gemeinschaft trotz des wachsenden Drucks vom Seiten des Marktes weiter positiv entwickelt. „Sie ist etwas Besonderes, weil sie die einzige Vereinigung ist, die Berufsgenossenschaften und Unfallkassen unter einem Dach zusammenbringt.“
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