Schon gewusst? - Blockchain -

Manche Begriffe sind in aller Munde. Doch kaum jemand kann sie präzise definieren. Oder wussten Sie, wie die „Blockchain-Technologie“ funktioniert?

Quelle: iStock
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Die Kryptowährung Bitcoin hat sie bekannt gemacht, doch Blockchain ist mehr als ein Mittel zur wilden Spekulation im Cyberspace. Blockchain ist „ein gemeinsam genutztes dezentrales Register“, so Christian Welzel von Fraunhofer Fokus 2017 in einem Vortrag. In diesem Register werden beliebige Transaktionen protokolliert. Die Daten werden dezentral auf verschiedenen Servern in Blöcken abgelegt. Jeder neue Block wird mit dem vorhergehenden verbunden, sodass am Ende die namensgebende Kette entsteht.

Vorteile dieser Technologie sind unter anderem die Transparenz der gespeicherten Daten. Die Geschichte der Transaktionen ist für autorisierte Nutzer einsehbar. Zurückliegende Vorgänge können nachträglich nicht verändert werden. Die Gefahr von Hacker-Angriffen oder Datendiebstahl wird durch die dezentrale Struktur weitgehend eliminiert. Das soll mehr Vertrauen zwischen den einzelnen Prozessbeteiligten ermöglichen und macht einen Vermittler überflüssig.

Die Nachteile von Blockchains liegen zum einen in der begrenzten Größe der einzelnen Blocks, was zu Staus (Mempool) bei der Abwicklung einzelner Transaktionen führen kann. Auch der gigantische Stromverbrauch beim Mining – dem Schaffen neuer Datenblöcke – steht in der Kritik. Inzwischen zeichnen sich technische Lösungen für diese Probleme ab, z. B. Green-Mining mit Strom aus erneuerbaren Energien.

Blockchain ist nicht nur für Finanztransaktionen oder Bitcoin-Schürfen geeignet. Inzwischen denken auch öffentliche Verwaltungen darüber nach, wie sie die Technologie für ihre Zwecke nutzen können. Denn sie ermöglicht das, was Verwaltungen und Sozialversicherungsträger brauchen: Öffentliche Daten sind frei zugänglich, private dagegen geschützt. Verwaltungen erhoffen sich so Fortschritte bei der Digitalisierung ihrer Prozesse – auch im Datenaustausch mit ihren Kunden. Erste Pilotprojekte in Nordrhein-Westfalen, Wien, Südtirol und in der Schweiz sind bereits gestartet.

 

 

 

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