Gesicherte Verbindung
Die SIGUV Web-Community bietet eine ganze Palette an Services. Über eine API-Schnittstelle können Daten direkt aus anderen Software-Systemen importiert werden.
Eine Unfallanzeige direkt aus dem Verbandbuch heraus abschicken. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung digital abrufen. Als Versicherte die eigene Akte checken. Die SIGUV Web-Community bietet eine Vielzahl von Services für Betriebe, Versicherte und Arbeitsschützer. Ihr Ziel: weniger Verwaltungsaufwand für Versicherte und Kunden bei gleichzeitig größtmöglicher Datensicherheit für die Unfallversicherungsträger.
Online-Dienste für die SIGUV-Gemeinschaft
„Wir bemühen uns die Kommunikation mit den Versicherten elektronisch abzuwickeln“, fasst Lars Walther die Ziele der SIGUV Web-Community zusammen. Walther ist Geschäftsführer beim SIGUV-Partner novareto GmbH. Gemeinsam mit Heribert Kleber von der BG ETEM, Michael Leber von der Unfallkasse Hessen und seinem Kollegen Christian Klinger bildet er das Management Board der Public Private Partnership.
Auf Basis des Onlinezugangsgesetzes stellt die Web-Community Onlinedienste für die Mitglieder der SIGUV-Gemeinschaft zur Verfügung. Zum Konzept gehört, dass die Entwicklungsarbeit auf Basis von Open Source-Software in den beteiligten Häusern selbst geschieht. Das sei aber kein Muss. Anwendungen stünden auch den Unfallversicherungsträgern zur Verfügung, die dafür keine Kapazitäten frei haben. „Wir bieten lediglich an, sich mit eigenen Entwicklern aktiv zu beteiligen. Wir von novareto fungieren dabei als Coach und Ausbilder“, erklärt Walther.
Zu den verschiedenen Anwendungen gehören unter anderem
- das Extranet der beteiligten UV-Träger,
- die formularbasierte Versichertenkommunikation derBG ETEM über das Web,
- das neue Versichertenportal der Unfallkasse Hessen, über das zum Beispiel Rechnungen oder Fahrtkostenbelege eingereicht werden können,
- der Online-Lehrgang der BGHW oder
- das Hautschutzportal der BG ETEM.
Open-API
Ein noch relativ neues Thema ist die Verknüpfung mit den in Unternehmen genutzten Programmen. Über eine Open-API-Schnittstelle können SIGUV-Services in die jeweilige Unternehmenssoftware integriert werden. Das hat Vorteile für Anwender wie für die Unfallversicherungsträger. In der Mehrzahl der thüringischen Schulen zum Beispiel würde die Verwaltungssoftware von zwei Herstellern genutzt. Über eine standardisierte Schnittstelle ist eine elektronische Unfallanzeige integriert. „Das erleichtert den Schulsekretariaten die Arbeit“, freut sich Lars Walther, „und die Unfallkasse hat sofort gesicherte Daten.“
Ähnlich funktioniert auch die Kommunikation mit Unternehmen im privatwirtschaftlichen Sektor. Eine Schnittstelle zum elektronischen Verbandsbuch ermöglicht die direkte Datenübertragung zur Berufsgenossenschaft. Die zusätzliche Eingabe der Unfalldaten in eine browserbasierte Applikation entfällt.
Wichtig ist Lars Walther, dass bei diesen Schnittstellen die gleichen Datenschutzvorkehrungen getroffen werden wie bei klassischen Anwendungen. Daten werden über verschlüsselte Verbindungen übertragen, im Extranet gespeichert und sind nur über geschützte Zugänge abrufbar. Der Zugang von außen ist beschränkt. Wer Daten eingegeben hat, kann nur seine eigene Meldung sehen und hat keinen Zugriff auf sonstige Akteninformationen.
Ein „Problem“ gibt es nur dann, wenn der Unternehmer selbst zum Versicherten wird. Dann muss er sich bei der BG zweimal anmelden, einmal für die Unternehmer- und einmal für die Versichertenperspektive. „Aber daran arbeiten wir bereits“, versicherte Lars Walther. „Wir suchen eine einfache und sichere Lösung. Der interne Projektname dafür ist übrigens uvc.concierge.“
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