Mit Python 3 in die Zukunft
Standardisierte Methoden, eine zukunftsfähige Programmiersprache und pragmatische Lösungen: So funktioniert die SIGUV Web-Community.
Wie können wir Zeit und Kosten sparen? Wie bekommen wir plausible Daten und leiten sie ohne Medienbruch weiter? Das sind einige der Fragen, mit denen sich die Entwicklerinnen und Entwickler der SIGUV Web-Community immer wieder auseinandersetzen. Bei der Suche nach Lösungen gehen sie nach standardisierten Methoden und einheitlichen Verfahren vor. Das erfordert natürlich regelmäßige Absprachen und Schulungen.
Die SIGUV Web-Community
Das Entwicklerteam der SIGUV Web-Community besteht aus jeweils drei Entwicklern der BG ETEM, BGHW und BG Verkehr und einem Entwickler der Unfallkasse Hessen. Ergänzt wird das Team durch einen externen IT-Experten. Die Koordination liegt beim Management Board der Community. Es besteht aus Heribert Kleber von der BG ETEM, Michael Leber von der Unfallkasse Hessen sowie den Geschäftsführern der novareto GmbH, Lars Walther und Christian Klinger.
„Damit wir einheitlich vorgehen können, brauchen wir natürlich eine entsprechende Programmiersprache“, erklärt Lars Walther, der sich selbst als „leidenschaftlichen Quereinsteiger“ bezeichnet. Schon früh habe man sich für Python entschieden. Python wurde in den neunziger Jahren vom Niederländer Guido van Rossum entwickelt. Die Sprache ermöglicht einen gut lesbaren und knappen Programmierstil.
„Bei der Entscheidung für Python hatten wir natürlich auch Glück“, stellt Walther fest. Denn heute ist die Programmiersprache weltweit verbreitet und wird unter anderem von den global führenden US-Techkonzernen für große Projekte wie zum Beispiel Google Maps eingesetzt.
Umstellung auf Python 3
Inzwischen ist Version 3 im Einsatz. „Nachdem über Jahre 2 und 3 in zwei Strängen parallel eingesetzt werden konnten, stellen wir jetzt komplett auf Python 3 um.“ Dabei gehe es auch um Einheitlichkeit bei den Anwendungen.
Darüber hinaus erschließe man sich mit Python 3 auch die neuen Möglichkeiten künstlicher Intelligenz – „auch wenn das für uns nur ein Nebenaspekt ist“, wie Lars Walther feststellt. Denn Vorgänge bei Unfallversicherungsträgern müssten letztendlich revisionssicher von Menschen entschieden werden. Die Software könne dabei nur unterstützen und Vorschläge anbieten. „Das meiste können wir daher über eine regelbasierte Verarbeitung lösen.“
Arbeitserleichterungen für die Unfallversicherungsträger
Doch auch damit lassen sich Vorgänge für alle Beteiligten vereinfachen. Walther nennt als Beispiel Unfallmeldungen an die BG. Meldet ein Unternehmer einen Arbeitsunfall, stellt das System sofort eine Verbindung zu den Versichertendaten her. Dann fragt es nur noch die fehlenden Daten ab und nicht mehr alle 26 Eingabefelder eines Standard-Unfallberichts. Das ist zum Beispiel dadurch möglich, dass Daten aus dem Arztbericht an die BG importiert werden. Dadurch vermindert sich der Aufwand für den Unternehmer.
„Ziel ist immer eine Arbeitserleichterung für die BG und ihre Mitgliedsunternehmen“, sagt Lars Walther. „Wenn das funktioniert, sind wir auf dem richtigen Weg.“
Übrigens: Bei der Namensgebung für seine Programmiersprache dachte Guido van Rossum nicht an die gleichnamige Schlange. Er fühlte sich eher von der englischen Komikertruppe Monty Python inspiriert.“
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