Das ist SIGUV Green IT - Kühlung mit Klimaschutz

„Im Grunde funktioniert das wie beim Menschen“, erklärt Projektleiter Siegfried Graf, „wenn es zu warm wird, fangen wir an zu schwitzen und kühlen so unseren Körper.“ Nach diesem Prinzip arbeitet die sogenannte adiabate Kühlung, Kernstück des Kühlsystems im SIGUV-Rechenzentrum in Alzey.

Die dreistufige Anlage setzt zuerst auf indirekte freie Kühlung mit Außenluft, dann auf die adiabate Verdunstungskühlung und erst bei hoher Belastung auf im Kompressor erzeugte Kälte.

Stufe 1:

Bei niedrigeren Außentemperaturen nutzt die freie Kühlung die kalte Außenluft, um die Prozessluft innerhalb des Rechenzentrums abzukühlen. Das System steuert dabei das notwendige Luftvolumen entsprechend der Temperatur.

Stufe 2:

Steigen die Außentemperaturen, wird die adiabate Kühlung zugeschaltet. Dabei verdunstet Wasser in einem geschlossenen System durch die Wärme der Server - der Anlage wird die Wärme entzogen.

Stufe 3:

Erst bei hohen Außentemperaturen müssen die energieintensiven Kompressoren zusätzlich zur adiabaten Kühlung anlaufen.

Die Kombination aus freier Luftkühlung und adiabater Verdunstungskühlung deckt rund 85 Prozent der im Jahresdurchschnitt benötigten Kühlleistung ab. „Wir müssen erst bei sommerlichen Außentemperaturen auf die Kompressoren zurückgreifen“, stellt Siegfried Graf fest. Daher sind sie wesentlich kleiner dimensioniert als bei herkömmlichen Rechenzentren.

Die Vorteile des Systems liegen auf der Hand: Günstige Energiekosten minimieren die Betriebskosten des SIGUV-Rechenzentrums deutlich. Dazu sinken der CO2-Ausstoß der Anlage und ihr Kühlmittelbedarf. „Damit leisten wir einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz“, freut sich Graf, „und zwar ohne Abstriche bei der Sicherheit.“

Hohe Sicherheit

Die aufeinander abgestimmten Kühlsysteme ergänzen sich gegenseitig. Beim Wegfall einer Komponente fällt nicht das ganze Gerät aus. Die mechanische Kompressionskälteanlage läuft bei einem Schnellstart in maximal 15 Sekunden an.

Die Kühlsysteme sind als Redundanzverbund im Teillastbetrieb ausgelegt.

Fällt eine Anlage aus, können die anderen die benötigte Gesamtkühlleistung aufrechterhalten. So kann auch bei Wartungsarbeiten die volle Kühlleistung erbracht werden.

Die Klimageräte stehen räumlich getrennt außerhalb des Server-Areals. Das bietet höchste Sicherheit für die Komponenten im Serverraum und ermöglicht einen idealen Zugang zu den Kühlsystemen.