„Eine echte Erfolgsgeschichte“

BG Verkehr, BGHW und BG ETEM erstellen ihre Formulare für Leistungsanträge oder Regressansprüche jetzt gemeinsam. Dafür bündelten die drei Berufsgenossenschaften ihre fachlichen und technischen Kompetenzen – und sparten so auch noch Geld.

Alle Unfallversicherungsträger (UV-Träger) in der SIGUV standen vor wenigen Jahren vor dem gleichen Problem: Die technische Basis für die Erstellung von Formularen war nicht mehr zeitgemäß. Deshalb beschlossen die Berufsgenossenschaften BG Verkehr, BGHW und BG Verkehr, unter dem Dach der SIGUV ein gemeinsames Projekt zu entwickeln, das die Formulare aller beteiligten UV-Träger vereinheitlichen sollte. In das Projekt sollten auch die Formulare der Bereiche „Reha und Leistungen“ und „Regress“ aufgenommen werden. Zuvor hatte jede BG und jede Unfallkasse in der SIGUV Formulare nur für die eigenen Bedürfnisse entwickelt.

Technische Plattform für den neu ins Leben gerufenen Shared Service „Formulare“ ist das SIGUV Dokumentensystem (DS) – eine Eigenentwicklung der SIGUV-Anwendergemeinschaft für die Erstellung und Verwaltung von Formularen. DS wird vom Bereich „Mitgliedschaft und Beitrag“ der SIGUV-Träger betreut. Für den gemeinsamen Bedarf der drei genannten Berufsgenossenschaften entwickelte die zuständige Projektgruppe alle Formulare, die mit der Korrespondenz bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu tun haben oder mit der Abwicklung von Regress-Schadensfällen.

Das zuständige SIGUV Formularboard legte alle gleichartigen Formulare der drei UV-Träger „übereinander“ und verglich sie miteinander – mit dem Ziel: aus drei wird eins. „Inzwischen sind wir bei über 1.000 realisierten Formularen“, erklärt Marion Lütjens, Verantwortliche für das Formularprojekt bei der BG Verkehr. Dazu kämen noch jeweils über 100 trägereigene Formulare. Inzwischen seien nur noch weniger als 100 Formulare zu testen oder final fertigzustellen, so Lütjens. „Das Projekt wird bis Ende Juni abgeschlossen sein“, kündigt die SIGUV-Expertin bereits an. Bis dahin könnten alle noch ausstehenden Restarbeiten beendet werden.

„Momentan betreuen wir Rückläufer aus dem Bereich der Produktion der BG ETEM“, erklärt Lütjens. Bei diesen Arbeiten würden – am bereits „lebenden Objekt“ – immer noch vereinzelte Fehler auffallen und behoben. Bei der BGHW, wo der Formular-Produktionsstart für den 1. Januar 2023 vorgesehen sei, würden derzeit alle neu entwickelten Formulare getestet, sagt Lütjens. In diesem Zusammenhang würden auch noch hausspezifische Detail-Lösungen in die Formulare eingearbeitet.

„Im Prinzip haben wir mit einem weißen Blatt angefangen – und jetzt kommen sauber gestaltete Formulare heraus“, freut sich die Fachboard-Expertin. Die neuen Vorlagen für die drei beteiligten Berufsgenossenschaften seien jetzt optisch vereinheitlicht – mit dem Corporate Design des Spitzenverbands DGUV und zusätzlich der jeweiligen BG. „Damit sind wir das Einzelprojekt, das die meiste Außenwirkung hat“, sagt Lütjens.

In der zeitlichen Abfolge sah das Projekt Formulare so aus:

  • Zunächst entwickelte ein gemeinsames Fachboard-Team der drei beteiligten Berufsgenossenschaften die Technik für den Aufbau der Formulare.
  • Danach folgte die optische Umsetzung – ebenfalls durch ein paritätisch besetztes Design-Projektteam.
  • Die hausspezifischen Formulare wurden dann von den Design-Teams der jeweiligen Häuser konzipiert.

Natürlich wurde das Ergebnis am Ende von allen beteiligten Fachabteilungen noch mehrfach auf Herz und Nieren überprüft, bevor die Verantwortlichen der drei Häuser schließlich den Startschuss gaben.

„Das Projekt ist in dieser Form bisher einzigartig in der BG-Welt und wurde bundesweit mit großem Interesse verfolgt“, weiß Marion Lütjens. „Das gab es vorher noch nie, dass drei große Berufsgenossenschaften ihre Formularbestände vereinheitlicht haben.“ Die Zusammenarbeit der beteiligten Häuser sei „unglaublich konstrutiv und zielgerichtet“ gewesen, lobt die Expertin.

„Ich freue mich wirklich sehr, dass wir das so hinbekommen haben“, so das Fazit von Marion Lütjens. „Eine echte Erfolgsgeschichte.“ Alle drei beteiligten BGen könnten stolz auf das Erreichte sein – auch wenn Startprobleme in der Praxis natürlich nie ganz auszuschließen seien.

  • Webcode: 22857814
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