Voll integriert mit uvc.OZG
Mithilfe eines neuen Tools können Unfallversicherungsträger mit Onlineangebot die durch das Onlinezugangsgesetz geforderten neuen Dienste jetzt problemlos in ihr eigenes Portal einbinden.
Das im Jahr 2017 verabschiedete Onlinezugangsgesetz (OZG) verpflichtet die Träger der gesetzlichen Unfallversicherung, künftig etwa 30 Antragsverfahren online anzubieten. Für die SIGUV Interessengemeinschaft keine besondere Herausforderung: Sie setzt schon seit dem Jahr 2004 konsequent auf die schrittweise Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse. So ist ein Großteil der geforderten Dienste längst Bestandteil der Online-Angebote, wie z.B. die Unfallanzeige, die Unbedenklichkeitsbescheinigung oder die Meldung von Änderungen im Unternehmen.
Das OZG fordert nun jedoch von der gesamten öffentlichen Verwaltung in Bund, Ländern und Behörden, einheitliche Zugangswege über den sogenannten Portalverbund zu schaffen. Dieser besteht aus dem Verwaltungsportal des Bundes, den Portalen der 16 Bundesländer und den Fachportalen weiterer Behörden in Bund und Ländern. Bestandteil des Portalverbundes sind das Benutzerkonto Bund (mit Postfachfunktion) und die entsprechenden Konten der Bundesländer (z. B. Bayern-ID).
Der zentrale Zugang zum Portalverbund wird im Auftrag der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) durch das sogenannte Unfallversicherungs-(UV-)Serviceportal bereitgestellt. Das UV-Serviceportal realisiert stellvertretend die Anbindung des Benutzerkontos Bund und hält für alle Träger ohne eigenes Online-Angebot auch einen Formularservice für die 30 Antragsverfahren bereit. Die eingehenden Daten werden dann per Transportschnittstelle (XUV-Bus) an die UV-Träger übermittelt.
Für UV-Träger mit eigenem Online-Angebot hält das UV-Serviceportal die Option der direkten Weiterleitung auf das eigene Angebot bereit. Die UV-Träger der SIGUV-Interessengemeinschaft haben die Absicht, von diesem Angebot Gebrauch zu machen und führen dafür die folgenden Argumente ins Feld:
- Die eingehenden Fachdaten und Informationen können auf Basis der eigenen Regelwerke plausibilisiert werden. Sie liegen danach zu 100 Prozent in digitaler Form für die medienbruchfreie Weiterverarbeitung vor. Im anderen Fall müssen die Fachdaten aus einem PDF-Dokument extrahiert werden.
- Den Benutzern stehen alternative Wege der Beantwortung über die eigenen Online-Portale zur Verfügung.
- Für das Mapping und die Verwaltung der Benutzerkonten werden verschiedene Workflow-Prozesse unterstützt. Das gilt insbesondere auch für die unterschiedlichen Verfahren bei gewerblichen Berufsgenossenschaften und UV-Trägern der öffentlichen Hand.
Die technische Lösung für die Integration der OZG-Dienste in das eigene Portalangebot heißt uvc.OZG. Mit diesem Tool wird das Angebot maßgeschneiderter technologischer Plattformen für die Realisierung von Online-Geschäftsprozessen abgerundet. Während sich die Plattform uvc.Reha bereits heute als technische Basis für die Versichertenportale bewährt, wird bis 2023 uvc.MuB die bewährte Plattform UVC-Site für Mitgliedsbetriebe und Einrichtungen ablösen. Hinzu kommt uvc.Apps, das für die Realisierung von Online-Angeboten für die Prävention stehen wird.
Als erste Anwendergemeinschaft überhaupt hat die SIGUV-Web-Community das Verfahren zusammen mit dem Team des UV-Serviceportals bereits Anfang März erfolgreich getestet und die Lösung im Umfeld der DGUV vorgestellt. Damit dies möglich wurde, waren zwei Personen besonders wichtig, bei denen wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bedanken:
- Ludwig Schreyer, Stabstellenleiter der Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN), koordinierte das Team des UV-Serviceportals.
- Fatime Müller (DGUV) stellte schnell und unkompliziert die für vollumfängliche Tests notwendigen Muster elektronischer Personalausweise bereit.
- Webcode: 22827047