Dem Stress widerstehen lernen

Wie Resilienz zum Erfolgsfaktor werden kann

Heribert Kleber ist Bereichsleiter IT bei der BG ETEM in Köln. In der SIGUV-Gemeinschaft kümmert er sich um Webapplikationen und die Web-Community. Doch Kleber ist nicht nur Herr über Bits und Bytes. Als Abteilungsleiter arbeitet er mit Menschen zusammen und die möchte er widerstandsfähiger machen, damit sie leichter mit den kleinen und großen Problemen des Alltags fertig werden. Das Stichwort lautet: Resilienz.

Resilienz kommt aus dem Lateinischen. Im ursprünglichen Sinn des Wortes bedeutet resilire zurückspringen oder abprallen. Es beschreibt die Fähigkeit von Stoffen, nach äußeren Einflüssen in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Das lässt sich auch auf das Feld der Psychologie übertragen. Resilienz beschreibt die Fähigkeit von Menschen, auf Herausforderungen, Veränderungen oder Stress reagieren zu können – ohne dabei psychisch im Mitleidenschaft gezogen zu werden.

Genau das will Heribert Kleber für seine Leute erreichen. Er will seine Teams für das Thema Resilienz sensibilisieren und sie entsprechend fördern. Kleber weiß, Resilienz ist nicht einfach angeboren, man kann sie lernen. Dazu gehört, die eigenen Stärken gezielter zu nutzen, mit herausfordernden Zeiten besser umzugehen und sich von Stresssituation schneller zu erholen.

Stärken nutzen

Auf die Idee hat ihn Andreas Mayer gebracht. Er ist bei der BG ETEM mit seiner Kollegin Heidi Lehmann für das Betriebliche Gesundheitsmanagement zuständig. Das Thema Resilienz liegt ihm am Herzen. „Gerade in der momentan sehr anstrengenden Krisenzeit durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine ist es wichtig, dass wir uns mit unseren Stärken und Ressourcen beschäftigen und wieder Energie gewinnen“, sagt Mayer.

Wie man mit Stress umgehe, sei von Person zu Person unterschiedlich. Aber jeder und jede habe eine Grenze. Wenn auf eine Person zu viele Belastungen zukämen und die Fähigkeit fehle, damit umzugehen oder seine Energiespeicher wieder aufzufüllen, bestünde sehr schnell die Gefahr, in eine psychische Krise zu geraten. Dabei spielten Arbeitsbelastungen genauso eine Rolle wie private Lebensumstände – sei es durch familiäre Konflikte oder die Pflege von Angehörigen.

Wer seine Resilienz stärke, könne mit solchen Situationen besser fertig werden. „Resiliente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen Stärke und Ruhe in Krisenzeiten und sind auch in ihrer täglichen Arbeit stabiler und belastbarer“, sagt Mayer.

Workshop

Heribert Kleber hat sich für einen Team-Workshop entschieden. „Als Führungskraft möchte ich, dass wir uns nicht nur fachlich weiterentwickeln, sondern auch menschlich gut aufgestellt sind.“ Es reiche nicht, inhaltlich um gute Lösungen zu ringen, auch das Wohlbefinden müsse stimmen. Nur wer sich wohlfühle, engagiere sich bei der Arbeit.

Auch interdisziplinär wünscht sich Kleber diesen Blick auf die menschlichen Ressourcen und Widerstandskräfte. „Wir arbeiten gemeinsam mit anderen Teams an großen Projekten und können Resilienz teamübergreifend zum Thema machen.“

Dass die Bedeutung von Resilienz zunimmt, bestätigt auch ein Blick auf die Seminarangebote der Berufsgenossenschaften. Allein die BG ETEM bietet in diesem Jahr deutschlandweit acht Seminare dazu für die Mitgliedsunternehmen an. Alle sind ausgebucht.

  • Webcode: 23737982
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TSM